KResCo

KResCo – Krisenmanagement und Resilienz Corona

Auftraggeber: Fraunhofer-Gesellschaft (Anti-Corona-Programm)

Koordinator: Fraunhofer INT

Konsortium: 5 Fraunhofer-Institute, die alle Teil des Innovationsverbunds sind. Neben dem Fraunhofer INT arbeiten im Projekt, das Fraunhofer IMW, das Fraunhofer IAO, das Fraunhofer ISI sowie das Fraunhofer IRB mit ihrer jeweiligen Expertise gemeinsam in verschiedenen Arbeitspaketen.

Laufzeit: ein Jahr (November 2020 bis November 2021)

Ziel: Im Projekt KResCo,“Krisenmanagement und Resilienz – Corona“ analysieren wir gemeinsam mit vier anderen Fraunhofer-Instituten unterschiedliche Lösungsstrategien und politische Entscheidungen sowie deren Auswirkungen im Zusammenhang mit der COVID19-Pandemie. Aus den Ergebnissen werden im Anschluss konkrete Handlungsempfehlungen für die Wirtschaft, die Politik, für anwendungsorientierte Forschungsorganisationen, den Katastrophenschutz und die Gesellschaft entwickelt für die Bewältigung der COVID-19 Pandemie sowie zukünftigen Krisen, um so einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung des Krisenmanagements für eine resiliente Gesellschaft zu leisten.

Vorgehen: Innerhalb des Projekts werden die politischen Entscheidungen verschiedener Länder als zentraler Ausgangspunkt genutzt. Im ersten Schritt werden zunächst empirische Daten in Deutschland und anderen (außer-)europäischen Ländern erhoben und gesammelt. Anschließend werden die Auswirkungen der politischen Entscheidungen im Hinblick auf unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche und ihre Akteure analysiert. Auf diese Weise können die Entscheidungen und Entwicklungen in Deutschland mit denen der ausgewählten anderen Länder verglichen werden. Dabei betrachten wie die folgenden verschiedenen gesellschaftlichen Bereiche: Wirtschaft und Gesellschaft, Innovation, Bevölkerungsschutz und Gefahrenabwehr sowie die Rolle Anwendungsorientierter Forschungseinrichtungen.

Ziele der Arbeitspakete:

Politische Entscheidungen

Zentraler Ausgangspunkt der Studie sind die politischen Entscheidungen, die in verschiedenen Ländern getroffen wurden, um auf den Verlauf der Pandemie und ihre Auswirkungen Einfluss zu nehmen. Die Länderauswahl erfolgte mit Hinblick auf mehrere Kriterien, insbesondere den Zugang zu Daten und Experten, die Vergleichbarkeit der Länder mit Deutschland, sowie länderspezifische Eigenschaft oder Entscheidungen während der Krise (z. B. die Herdenimmunisierungsansatz von Schweden, oder Italien als erstes europäisches Land mit Fällen).

Wirtschaft und Gesellschaft

Das AP wird die Annahmen überprüfen, dass das politische und wirtschaftliche System den Verlauf der Krise beeinflussen kann, indem epidemiologisch betrachtet "bessere" Entscheidungen (bspw. längerer Lockdown; mehr Überwachung der Infektionsketten) getroffen werden. Dafür werden wirtschaftliche wie symptomatische Indikatoren auf gesellschaftlicher und gesundheitlicher Ebene erhoben und mit den politischen Entscheidungen in Verbindung gesetzt. Falls sich die Annahme der unterschiedlichen Krisenverläufe je nach getroffenen politischen Entscheidungen bestätigt, ist zudem davon auszugehen, dass sich die Zufriedenheit der Bürger*Innen mit ihrem System und den (gewählten) Vertretern wandelt und somit möglicherweise Konsequenzen für das politische System entstehen. Auch diese Rückkopplungsschleife lässt sich in einem zweiten Schritt über die Datenbasis abbilden.

Corona-Maßnahmen und ihr Einfluss auf internationale Innovationsnetzwerke

Auf Basis eines explorativen Forschungsansatzes liefert das AP Erkenntnisse zu den folgenden übergeordneten Fragen: (1) Wie reagieren innovationsbeteiligte Akteure in unterschiedlichen Kontexten auf die Krise? (2) Welche Einflüsse entstehen aus ausgewählten politischen Interventionen auf die innovationsorientierte Zusammenarbeit? (3) Welche Implikationen hat dies für zukünftige politische Entscheidungen und welche Lessons Learned lassen sich zur Stabilisierung innovationsorientierter Zusammenarbeit ableiten?

Bevölkerungsschutz und Gefahrenabwehr

Während der Krise waren die Gefahrenabwehrsysteme vor allem auf strategischer Ebene gefordert. Das AP untersucht die Frage, wie Deutschland mit einem föderalen System im Vergleich zu unitaristisch gesteuerten und zu anderen föderalen Staaten die Krise bewältigte. Ziel ist es, die Steuerungs- und Koordinierungsfähigkeit der einzelnen Staaten, der operativen Prozesse und technischen Einsatzmittel miteinander zu vergleichen. Mögliche Friktionen ergeben ggf. zukünftigen Innovations- und Forschungsbedarf.

Anwendungsorientierte Forschung

In diesem AP wird analysiert, welche Beiträge Research and Technology Organisations (RTOs) zur Bewältigung bzw. Vorbeugung von Krisen leisten können. Hierbei wird u. a. untersucht, welche Governance-Strukturen RTOs benötigen, um nach unvorhergesehenen Ereignissen einen hohen Grad an Reagibilität sicherzustellen, sodass im Bedarfsfall kurzfristig wirksame Beiträge zur Krisenbewältigung geleistet und neue Perspektiven entwickelt werden können; zweitens dokumentieren, inwieweit im Rahmen der Corona-Pandemie solche Beiträge tatsächlich geleistet wurden und welche Verwertungswege sich hierbei als besonders effektiv erwiesen haben. Übergreifend wird so ein verbessertes Verständnis darüber entwickelt, wie RTOs aufgrund ihrer besonderen Rolle als boundary spanner zwischen Forschung und Anwendung als konstruktive System-Integratoren bei der Krisenbewältigung wirken, und gleichzeitig, über die unmittelbare Krise hinausweisend, zu einer langfristig angemessenen Missionsorientierung der Forschungs- und Innovationssysteme beitragen können.

Forschungsdatenmanagement

Zusätzlich zu diesen thematisch-inhaltlichen APs wird in KResCo ein projektübergreifendes Forschungsdatenmanagement entwickelt und durchgeführt. Dieses AP stellt das Forschungsdatenmanagement nach innen sowie die Datenbereitstellung und somit Impact-Generierung nach außen für KresCo sicher. Zur Umsetzung des Forschungsdatenmanagements wird ein Data Governance-Ansatz verfolgt. Ein phasenorientierter Prozess wird dabei etabliert, den die Daten jeweils zu Ablage und Kuration durchlaufen. Wo möglich, werden Regelungen auf allgemeiner Ebene getroffen. Domänenspezifische Regeln stellen konsistente Datenstrukturen bei Datensätzen sicher, die mit gleicher Methode erhoben oder analysiert wurden. Hierbei werden Methodenexperten der im Projekt identifizierten Fach-Domänen miteingebunden. Ein erfolgreiches Datenmanagement ermöglicht und vereinfacht die Nutzung der Daten in weiteren Forschungsprojekten und für andere gesellschaftliche Akteure, z. B. im Bereich Journalismus, Politik oder Wirtschaft.

Hauptaufgaben des INT: Das INT ist im Projekt maßgeblich für die Gesamtkoordination zuständig und arbeitet in verschiedenen Arbeitspaketen mit: (AP2) Forschungsmanagement, (AP3) Politische Entscheidungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, (AP6) Bevölkerungsschutz und Gefahrenabwehr, (AP7) Anwendungsorientierte Forschung. Außerdem ist das INT für das Arbeitspaket, das die Handlungsempfehlungen des Gesamtprojekts ableitet und bündelt, verantwortlich.

Weitere Projektpartner sind:

Fraunhofer IAO, Fraunhofer IRB, Fraunhofer ISI, Fraunhofer IMW 

Weiterführende Informationen werden Sie in Zukunft auf der KresCo-Homepage finden können:

www.kresco.fraunhofer.de