Foresight Workshop in SHAPES

Das Fraunhofer INT arbeitet seit November 2019 im EU Projekt SHAPES (Smart and Healthy Ageing through People Engaging in Supportive Systems) mit.

SHAPES beabsichtigt die Entwicklung und Demonstration einer offenen EU-standardisierten Plattform, die eine Bandbreite von Technologien beinhaltet, wie z. B. Big Data Analytics und künstliche Intelligenz. Neben den digitalen Lösungen, wie Roboter, eHealth Sensoren, Internet der Dinge und mobile Applikationen beinhaltet die SHAPES Gesamtlösung die Integration von organisatorischen, klinischen, pädagogischen und gesellschaftlichen Lösungen, um damit ein langes und aktives Leben bei einem hohen Lebensstandard für die Bevölkerung zu erreichen. Mit der Hilfe dieser neuen Technologien sollen sowohl ältere Menschen in Gemeinschaftseinrichtungen als auch ältere alleinlebende Menschen mit dem Gesundheitssystem besser vernetzt werden, so dass dadurch auch Krankenhausaufenthalte vermieden und die Gesundheitskosten gesenkt werden können.

Das Geschäftsfeld CTF identifiziert die Bedarfe der Endnutzer der SHAPES Plattform. Dazu plant und führt es Foresight Workshops durch, mit dem Ziel diese Plattform langfristig auf dem Markt zu etablieren. Zusätzlich werden unter anderem erste Studien zur Identifizierung von technologischen Lösungen analysiert.

Der erste Foresight Workshop wurde entgegen der ursprünglichen Planungen nicht als Präsenzworkshop, sondern als virtueller Workshop mit über 70 Teilnehmenden durchgeführt (https://shapes2020.eu/index.php/workshop-1/). In unserem Vortrag „Foresight exercise on future technologies“ stellten wir zuerst die Frage, was Foresight ist und wie es im Rahmen des Projekts umgesetzt wird. Anschließend gingen wir weiter ins Detail und wollten wissen, wie man künftige Einflussfaktoren und mögliche Technologien identifizieren kann und wie diese im weiteren Projektverlauf verwendet werden können.

Dazu haben wir uns an den sieben Pilotthemen orientiert, die in einem weiteren Arbeitspaket des Projekts bereits erarbeitet worden waren:

  • Intelligente Lebensumgebung für gesundes Altern zu Hause
  • Verbesserung der häuslichen Pflege
  • Medizinische Kontrolle und Optimierung
  • Psychosoziale und kognitive Stimulation zur Förderung des Wohlbefindens
  • Fürsorge für ältere Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen
  • Physische Rehabilitation zu Hause
  • Grenzüberschreitender Austausch von Gesundheitsdaten zur Förderung der Mobilität und Zugänglichkeit für ältere Menschen

Zur Vertiefung stellten wir vier Schlüsselfragen:

  • Defizite: Was sind die aktuellen Bedürfnisse älterer Menschen, die noch nicht angemessen berücksichtigt werden?
  • Einflüsse: Was sind kritische aktuelle und mögliche zukünftige Einflüsse auf ältere Menschen?
  • Mögliche direkte Lösungen: Gibt es Zukunftstechnologien, die älteren Menschen beim intelligenten und gesunden Altern und bei der Befriedigung von Bedürfnissen oder der Minderung negativer Einflüsse helfen könnten?
  • Mögliche transferierte Lösungen: Gibt es Technologien in anderen Bereichen (z. B. aus der Automobil-, Raumfahrt- und Produktionsindustrie), die angepasst werden könnten, um in Zukunft für ältere Menschen eingesetzt zu werden?

In den insgesamt vier jeweils einstündigen virtuellen Workshops erbaten wir uns Input der jeweils ca. 15-20 Teilnehmenden und erhielten ein breites Angebot an Rückmeldungen. Es wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass jede Technologie, die für ältere Menschen entwickelt wird, nur akzeptiert und angewendet werden kann, wenn sie zusammen mit dieser Gruppe entwickelt wird. Auch muss die zukünftige Plattform in vielerlei Hinsicht barrierefrei sein, denn gerade unter den Älteren gibt es auch eine nicht zu vernachlässigende Gruppe der Taubstummen. Zeitgleich mit der Anwendung der Technologie im Zuhause der Älteren müssen auch die technischen Möglichkeiten sowie deren Akzeptanz bei den behandelnden Ärzten und Pflegekräften wachsen.

Einige der erarbeiteten/ aufgezeigten Einflüsse und Technologien sollen im Laufe des Projekts als Einflussfaktor- und Technologiekarten zusammengestellt werden. Diese können beispielsweise wie folgt aussehen:

 

 

Diese Ergebnisse und Karten werden in den folgenden Workshops vertieft und beispielsweise durch Expertenbefragungen nach dem Delphi Prinzip validiert. Bei einer Projektlaufzeit von insgesamt vier Jahren werden noch weitere Workshops folgen, über die im TrendNews Newsletter des Fraunhofer INT zeitnah informieren wird.

 

SHAPES – Smart and Health Ageing through People Engaging in Supportive Systems – is funded by the Horizon 2020 Framework Programme  of the European Union for Research Innovation. Grant agreement number: 857159 - SHAPES – H2020 – SC1-FA-DTS – 2018-2020.