Forschungsprogramm zur Förderung von technologischen Innovationen
NATO Science for Peace and Security (SPS) ist ein seit 1958 bestehendes Forschungsprogramm, das die Kooperation von NATO-Mitgliedsstaaten und Partnernationen im Bereich wissenschaftlicher Forschung und technologischer Innovation fördert. Dabei werden zivile Forschungsaktivitäten unterstützt, die den strategischen Zielen der NATO dienen. Die adressierten Schlüsselprioritäten werden immer wieder den sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen angepasst.
Die wissenschaftliche Zusammenarbeit erfolgt bei SPS in unterschiedlichen Mechanismen. Den Hauptteil der Aktivitäten machen Forschungsprojekte (»Multi-Year Projects«) aus. Des Weiteren gibt es Workshops, bei denen sich Expertinnen, Experten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern zu sicherheitsrelevanten Themen austauschen (»Advanced Research Workshops«). Außerdem gibt es zwei Varianten von Lehrgängen: in »Advanced Study Institutes« werden einem Publikum die neuesten Entwicklungen von Themen aus dem Bereich der Schlüsselprioritäten vermittelt. In »Advanced Training Courses« werden interaktiv praxisrelevantes Wissen und Fertigkeiten vor allem an Teilnehmende aus Partnernationen vermittelt.
Für alle SPS-Aktivitäten gilt, dass der Antrag von mindestens einem zivilen Beteiligten aus einem NATO-Mitgliedsstaat und einem Partnerland eingereicht wird. Diese durchlaufen einen mehrstufigen Auswahlprozess. Im ersten Schritt wird im SPS-Büro der NATO die grundsätzliche Förderfähigkeit des Antrags überprüft. Im zweiten, zentralen Schritt werden die Anträge durch Mitglieder der Independent Scientific Evaluation Group (ISEG) bewertet. Dieses Gremium besteht aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die von den NATO-Mitgliedstaaten benannt und auf der Grundlage ihres Fachwissens sowie ihrer Erfahrung ausgewählt werden. Nach ihrer Ernennung durch das Partnerships and Cooperative Security Committee (PCSC) vertreten die ISEG-Mitglieder nicht ihre jeweiligen Staaten. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, den wissenschaftlichen und technischen Wert aller Anträge im Rahmen eines Peer-Review zu bewerten. Von der ISEG positiv bewertete Anträge werden im dritten Schritt noch im PCSC nach politischen Gesichtspunkten bewertet und die Finanzierung genehmigt. Die Projekte werden über die gesamte Laufzeit von einzelnen Mitgliedern der ISEG gutachterlich betreut.