Identifizierung von Technologie-Spin-In Möglichkeiten

Auf der Suche nach Technologien für zukunftsfähige Satellitenkommunikation

Satellitenkommunikation nimmt eine immer wichtigere Rolle in unserer Gesellschaft ein - beispielsweise, um Hochgeschwindigkeitsinternet in abgelegenen Gebieten zu ermöglichen, Konnektivität in Notfällen bereitzustellen oder der Landwirtschaft oder Logistik die Möglichkeit zu geben, Internet of Things (IoT)-Anwendungen nutzen. Satellitenkommunikation verbindet uns, unabhängig davon, wo genau wir uns befinden.

Sogenannte »Spin-In«-Technologien, also Technologien, die nicht ursprünglich für die Satellitenkommunikation entwickelt wurden, können hier einen wichtigen Beitrag leisten. Sie spielen eine wichtige Rolle, damit Satellitenkommunikation auch in Zukunft schneller, zuverlässiger, flexibler und sicherer wird und der stetig steigende, globale Bedarf an Konnektivität gerecht werden kann. So sind in den letzten Jahren beispielsweise Technologien wie 5G, IoT und Software-Defined Radios (SDR) zu festen Bestandteilen der Satellitenkommunikation geworden.

Das Projekt im Überblick

Das Projekt »Identification of Technology Spin-In Opportunities« ist Teil des ESA-Programms »ARTES« und beschäftigt sich mit der Frage, welche weiteren Technologien anderer Branchen für die Weiterentwicklung der Satellitenkommunikation von Bedeutung sein können. Es wird von der Geschäftsstelle SPACE von Fraunhofer AVIATION & SPACE geleitet, zudem sind das Fraunhofer IIS und Fraunhofer INT am Projekt beteiligt.

Die Herausforderung: aus einem großen Pool an innovativen Technologien genau die Technologien zu identifizieren, die den größten Nutzen für die Satellitenkommunikationsbranche bieten, gleichzeitig aber auch die Machbarkeit in der absehbaren Zukunft gewährleisten. Entscheidend dafür ist, welche Vorteile und Nutzen die Technologie bietet, aber auch, wie wirtschaftlich rentabel sie ist.

Neue Technologien für die Satellitenkommunikation: Chancen, Nutzen und Machbarkeit

Aus diesem Grund gilt es im Projekt Technologien, aber auch Techniken, Arbeitsverfahren und Lösungen zu identifizieren und definieren, die nicht ursprünglich für die Satellitenkommunikation entwickelt wurden, allerdings das Potential haben, in die Branche übertragen werden können. Durch eine Charakterisierung und Quantifizierung der identifizierten Technologien wird die kommerzielle Durchführbarkeit, der potentielle Nutzen sowie der Wert für relevante Marktsektoren innerhalb der Satellitenkommunikation erfasst und relevante Anwendungsfälle, mögliche Anwendungen und neue Geschäftsmöglichkeiten festgehalten. Ebenso relevant ist hierbei die Ausarbeitung eines wirtschaftlichen Modells mit ROM-Schätzungen der wiederkehrenden und nicht-wiederkehrenden Entwicklungskosten, die notwendig sind, um eine erfolgreiche und effektive Integration in die Branche zu gewährleisten. Die Entwicklung einer vorläufigen Roadmap sorgt zudem dafür, die wichtigsten technischen und nicht-technischen Probleme festzuhalten und entscheidende Entwicklungen zu definieren, die notwendig sind, um eine erfolgreiche Integration der vorgeschlagenen Technologien erfolgreich umzusetzen. Dabei werden ebenfalls Faktoren wie beispielsweise die regulatorischen Rahmenbedingungen, Standardisierungsproblematiken oder auch Enabler-Technologien hervorgehoben.

Mithilfe von systematischen Umfragen und gemeinsamen Brainstorming-Sessions entwickelt die Geschäftsstelle SPACE von Fraunhofer AVIATION & SPACE gemeinsam mit dem Fraunhofer IIS und dem Fraunhofer INT in enger Absprache mit dem Projektgeber mögliche Use Cases in der sogenannten »Exploration Phase«. In einer anschließenden »Consolidation Phase« werden die gemeinsam mit der ESA priorisierten Technologien tiefgehend verfeinert und anschließend in Form der Spin-In-Strategie zusammengefasst.

Das Hauptaugenmerk für Fraunhofer INT und die Geschäftsstelle SPACE liegen in der Analyse potentieller Spin-In-Technologien und der Abschätzung von Technology-Readiness-Leveln im Non-Space-Sektor. Hierzu werden neben eigener Desktop-Research-Analysen auch Expertinnen und Experten innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft zu Rate gezogen. Entsprechende Use Cases werden mit dem Fraunhofer IIS und möglichen Kunden diskutiert. Dabei helfen die Durchsicht und Bewertung von Marktanalysen.