Die Krise als Chance nutzen

Start von Fraunhofer-Fluthilfeprojekt INT2030+

Euskirchen – Am Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT ist das Projekt „INT 2030+ Zukunftsprogramm Fraunhofer INT“ (kurz INT2030+) angelaufen. Das Projekt vereint mehrere Initiativen mit dem Ziel, die Weiterentwicklung des Instituts insbesondere nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 voranzutreiben. Angelegt ist das Projekt auf drei Jahre und wird mit drei Millionen Euro gefördert. Damit wird das Institut maßgeblich während der Wiederaufbauphase am Standort Euskirchen unterstützt.

Der Kreis Euskirchen und auch das dort ansässige Fraunhofer INT wurden von der Flutkatastrophe im Juli 2021 in weiten Teilen verwüstet. Zum Zeitpunkt der Flutkatastrophe befand sich das Institut mitten in der Umsetzung seiner 2019 festgelegten Strategie, die unter anderem eine kontinuierliche Expansion der Forschungsaktivitäten in verschiedenen Themenfeldern beinhaltet. Durch die Flut wurden nicht nur die Forschungstätigkeiten selbst, sondern auch die strategischen Bestrebungen zur Weiterentwicklung des Fraunhofer INT unterbrochen. Nach den ersten Betrachtungen zeigte sich jedoch, dass die Flut an den ursprünglichen strategischen Zielen nichts geändert hat und diese weiterhin Bestand haben. Im Gegenteil ist es das erklärte Ziel des Fraunhofer INT die Krise als Chance zu begreifen und die Strategie mithilfe des Projekts INT2030+ wieder verstärkt aufzunehmen.

Institutsleiter Prof. Dr. Dr. Michael Lauster erläutert: „Vorhandene Kompetenzen stärken, neue Fähigkeiten erarbeiten und zukünftige Geschäftsfelder für das Institut erschließen – das sind die Ziele des Projekts „INT 2030+ Zukunftsprogramm Fraunhofer INT“. Mit Hilfe der großzügigen Unterstützung durch die Fraunhofer-Gesellschaft wird dieses Projekt dazu beitragen, die immensen Schäden, die die Flutkatastrophe 2021 angerichtet hat, zu überwinden und die Zukunft des Fraunhofer INT am Standort Euskirchen abzusichern. Es wird die Grundlagen für zahlreiche hochwertige Arbeitsplätze schaffen und Euskirchen zu einem führenden Wissenschaftsstandort mit hochaktuellen Themen machen.“

Das Projekt INT2030+ setzt sich aus mehreren Teilprojekten zusammen:

  • Auf- und Ausbau der Raumfahrtkompetenzen am Fraunhofer INT im Bereich New Space, auf Basis von Analysen und Bewertungen des New Space-Marktes und Herausarbeitung der aktuellen Trends.
  • Digitalisierung der Laborumgebungen des Instituts und Automatisierung der Forschungsprozesse im Bereich Strahlungseffekte.
  • Einrichtung eines Foresight Labs, in dem sich kleine und mittlere Unternehmen mithilfe wissenschaftlicher Methoden zu zukünftigen Technologietrends beraten lassen können.
  • Ausbau des Bereichs Katastrophenmanagement und Resilienz in Form eines strategischen Planungscenters, um unter anderem die eigenen, aus der Flutkatastrophe gezogenen Erfahrungswerte zu nutzen.
  • Weiterentwicklung des Assistenzsystems KATI (Knowledge Analytics for Technology & Innovation), welches die Wissenschaftler*innen am Fraunhofer INT unterstützt, zukünftige Technologien zu analysieren und zu bewerten.

Die Teilprojekte als einzelne und das Projekt INT2030+ im Ganzen sind wichtige Bausteine auf dem Weg zu einem neuen Fraunhofer INT und einer erfolgreichen Zukunft nach der Flutkatastrophe.

Das Fraunhofer INT bietet wissenschaftlich fundierte Analyse- und Bewertungsfähigkeit über das gesamte Spektrum technologischer Entwicklungen. Vertieft wird dieser Überblick durch eigene Fachanalysen und -prognosen auf ausgewählten Technologiegebieten und durch eigene theoretische und experimentelle Arbeiten auf dem Gebiet elektromagnetischer und nuklearer Effekte.