Ein Jahr Forschung im Kontext von Corona: Das Projekt »Krisenmanagement und Resilienz Corona« (KResCo)

Autorin: Larissa Müller

Im Dezember 2021 wurde das Konsortialprojekt »KResCo« (Krisenmanagement und Resilienz – Corona) nach einem Jahr intensiver Forschung beendet. Im Rahmen des Projekts, welches vom Anti-Corona-Programm der Fraunhofer-Gesellschaft gefördert wurde, wurden verschiedene gesellschaftliche Bereiche beleuchtet, ihre Praktiken analysiert und Handlungsempfehlungen abgeleitet. 

In enger Zusammenarbeit erarbeiteten mehrere Fraunhofer-Institute so für verschiedene gesellschaftliche Bereiche Vorschläge, um nachhaltige Lehren aus der Corona-Pandemie zu ziehen und die gesellschaftliche Resilienz zu verbessern. Die beteiligten Institute kooperierten in den verschiedenen Arbeitspaketen, Fragestellungen und bündelten so ihre Kompetenzen und Methoden für eine möglichst ganzheitliche, nicht-technologische, systemische Betrachtung.

Das projektbegleitende Forschungsdatenmanagement (AP2) wurde unter der Leitung des Fraunhofer IRB im Hinblick auf die Ableitung guter Praktiken und Lehren für zukünftige Forschung durchgeführt. Hierbei wurde das Konzept der Data Governance – ein System aus Regeln und Entscheidungsstrukturen, das in Forschungsorganisationen für die bestmögliche Nutzung und Qualität von Forschungsdaten eingesetzt werden kann, im Rahmen des Projekts »KResCo« erprobt.

In den Arbeitspaketen »Politische Entscheidungen« (AP3) sowie »Wirtschaft und Gesellschaft« (AP4) wurden unter der Leitung des Fraunhofer ISI aus mehreren europäischen Datenbanken ein Datensatz erstellt. Damit konnten verschiedene Phänomene rund um die politischen Maßnahmen in einem Zeitverlauf mit Pandemie bezogenen gesundheitlichen und auch gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen und weiteren Kriterien (Inzidenzen, Krankenhausauslastung und noch vieles mehr) erfasst werden und so ein gutes Bild des jeweiligen Status Quo in unterschiedlichen Ländern abgeleitet werden.

Das Fraunhofer IMW untersuchte grenzüberschreitende Kooperationen und die Folgen der Pandemie in Forschung, Entwicklung und Innovation zwischen deutschen Akteuren und ihren Partnern in verschiedenen Länderkontexten (Israel, Schweden, Schweiz, Südkorea, Thailand) im Arbeitspaket »Bilaterale Innovationsnetzwerke« (AP5).

Das Arbeitspaket »Bevölkerungsschutz und Gefahrenabwehr« (AP6) betrachtete unter der Leitung des Fraunhofer IAO in einer Reihe von europaweiten Interviews und intensiver Recherche den Bereich der Gefahrenabwehr und des Bevölkerungsschutzes näher.

Im Arbeitspaket »Anwendungsorientierte Forschung« (AP7) wurden unter der Leitung des Fraunhofer ISI in einer Reihe von europaweiten Interviews und weiteren Methoden Organisationen der angewandten Forschung (insbesondere Research & Technology Organisations, RTOs), näher betrachtet.


Um das Projekt abzurunden, wurden im letzten Arbeitspaket (AP8) die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen aus den einzelnen gesellschaftlichen Bereichen vom Fraunhofer INT gebündelt und zielgruppenadaptiv aufbereitet. Es entstanden Policy Briefs für Entscheidungsträger*innen in der Gesundheitspolitik, der Innenpolitik, der Forschungspolitik sowie in Organisationen der anwendungsorientierten Forschung, der Gefahrenabwehr, des Bevölkerungsschutzes und des Forschungsdatenmanagements. Neben Handlungsempfehlungen für diese Zielgruppen wurden im Projekt außerdem übergeordnete Handlungsfelder identifiziert. Diese beschäftigen sich mit den folgenden Überthemen: Verbesserung von Vernetzung, dem Mehrwert von systemischer (nicht rein technologischer) und interdisziplinärer Forschung und der Verbesserung von Informationsbasis und Informationsaustausch durch bessere Daten. 

Der Abschluss des Projekts fand in Form einer (pandemiebedingt) digitalen Abschlussveranstaltung mit 170 Teilnehmenden statt. Die Vorträge der Arbeitspaketleitungen zu den abgeleiteten Handlungsempfehlungen, Ergebnissen und den Arbeiten des Projekts lassen sich auf unserer Projektwebsite finden: www.kresco.fraunhofer.de