»Fraunhofer vs. Corona«: Start von Fraunhofer-Gemeinschaftsprojekt KResCo

Autor*innen: Larissa Müller, Dr. Gerald Walther, Dr. Benjamin Kaluza

Zusammen mit den anderen Instituten des Fraunhofer-Verbunds Innovationsforschung hat das Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT das Projekt KResCo (Krisenmanagement und Resilienz – Corona) im November 2020 gestartet. KResCo zielt darauf ab, politische Entscheidungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und deren Auswirkungen zu analysieren. Darauf basierend sollen Handlungsempfehlungen für verschiedene gesellschaftliche Bereiche erarbeitet werden, die hilfreich für den weiteren Verlauf dieser aber auch zukünftiger Pandemien sind. 

Ziel des Projekts ist die Entwicklung konkreter Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträger*innen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Bevölkerungsschutz und der Forschung. Diese wissenschaftlich basierten Empfehlungen sollen eine Hilfestellung sowohl für den aktuellen Verlauf der COVID-19-Pandemie als auch für zukünftige Herausforderungen sein. Die Ergebnisse des Projekts können dabei insbesondere zu einer verbesserten gesellschaftlichen Resilienz beitragen, indem Entscheidungsträger ein besseres Verständnis für die Auswirkungen von Entscheidungen haben und dadurch das Krisenmanagement gestärkt wird.

Ein weiteres, übergeordnetes Ziel von KResCo ist die Entwicklung von offen zugänglichen Datensätzen für weitere wissenschaftliche Arbeiten im Bereich Pandemie.

Innerhalb des Projekts werden die im Zusammenhang mit der COVID-19-Krise getroffenen politischen Entscheidungen der verschiedenen Länder als zentraler Ausgangspunkt genutzt. Im ersten Schritt werden hierzu zunächst empirische Daten erhoben und gesammelt. Anschließend werden die Auswirkungen der politischen Entscheidungen im Hinblick auf vier gesellschaftliche Systeme und deren Akteure analysiert. Diese Analyseeinheiten sind Wirtschaft und Gesellschaft, Innovation, Bevölkerungsschutz und Gefahrenabwehr sowie Forschung.

Im Projektverlauf werden die Entscheidungen und Entwicklungen in Deutschland während der Pandemie mit denen anderer europäischer und außereuropäischer Länder verglichen. Neben Deutschland werden voraussichtlich Österreich, Italien und Schweden zu den vier Kernländern gehören, die umfassend analysiert werden. Dabei sind Italien, als erstes europäisches Land mit COVID-19-Fällen, und Schweden, aufgrund des Ansatzes der Herdenimmunität, interessante Vergleichsoptionen. Unter der Leitung vom Fraunhofer INT sind das Fraunhofer IAO, IMW, IRB und das ISI an dem Projekt beteiligt. Das Geschäftsfeld Öffentliche Innovations- und Technologieplanung (TIP) arbeitet thematisch im Arbeitspaket „Bevölkerungsschutz und Gefahrenabwehr“. Das Geschäftsfeld Wehrtechnische Zukunftsanalyse (WZA) und die Gruppe Technology Foresight and University Hub beteiligen sich im Arbeitspaket „Anwendungsorientierte Forschung“. Das Arbeitspaket untersucht die Strategien zur Risikobewältigung von anwendungsorientierten Forschungseinrichtungen, insbesondere von Research and Technology Organisations (RTOs) besonders auch im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie. Die im Projekt generierten und genutzten Forschungsdatensätze werden der Öffentlichkeit zur Nachnutzung bereitgestellt. Um dies zu ermöglichen und die Wissenschaftler*innen im Projekt zum adäquaten Umgang mit Forschungsdaten zu befähigen, wird im Arbeitspaket „Forschungsdatenmanagement“ ein phasenorientierter Prozess etabliert. Dieser wird von den Datenmanager*innen des Fraunhofer INT unterstützt.

Beteiligte Institute: